Der Staat gegen Fritz Bauer (2015)

Datum: Fr, 31. Mai 2024
Uhrzeit: 19:30 Uhr - 21:20 Uhr
Film

[Kooperation mit „Einbeck ist bunt“, „Partnerschaft für Demokratie“ und „m.u.t.i.g. e.V.„]

Thriller / Drama


Begleitend wird es dazu wird es auch eine Fotoausstellung von Sabine Mischke geben. Sie hat die Demonstration „Einbeck gegen rechts“ am 10. Februar 2024 beeindruckend dokumentiert.


Deutschland 1957: Während die junge Bundesrepublik versucht, die Nazizeit hinter sich zu lassen, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu bringen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) den entscheidenden Hinweis auf das Versteck des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch bis in höchste Kreise formiert sich Widerstand. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass die Jagd nach Eichmann ihnen beruflich wie privat alles abverlangen wird.


Der Film zeigt das Portrait eines mutigen Mannes, der für das Zustandekommen der Auschwitzprozesse die Verantwortung übernommen hat.

Regisseur Lars Kraume setzt im Film zwei inhaltliche Schwerpunkte: Bauers Ermittlungen zur Ergreifung des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann und die Repressionen durch den Paragraphen 175, der in der jungen Bundesrepublik ein juristisches Relikt aus der Zeit des Deutschen Kaiserreichs war und sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Beide Themen bilden eine überraschende dramaturgische Klammer, denn die Thematisierung des Paragrafen rückt die Gerüchte um Fritz Bauers angebliche Homosexualität in den Mittelpunkt. 2013 erschien die Biografie „Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht“, in der er einen Bericht der dänischen Polizei zitiert, wonach Bauer einmal mit männlichen Prostituierten verhaftet worden sei. Weitere Belege für diese These gibt es allerdings nicht. Freunde und langjährige Weggefährten haben Gerüchte über Bauers Homosexualität stets dementiert. Kraume und sein Co-Drehbuchautor Olivier Guez stellen diese Spekulationen als Tatsache dar, um die innere Zerrissenheit Bauers und seine Isolation in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft sowie innerhalb seiner Behörde dramatisch zuzuspitzen.


Der Eintritt ist frei