Eine besondere kulturelle Symbiose wurde durch den Verein „Kultur im Esel“ in Sülbeck ermöglicht. Am 24. Mai 2024 trat das Quintett „Monks Casino“ in der ehemaligen Dorfschänke auf. Die Formation um den Pianisten Alexander von Schlippenbach widmet sich dem Gesamtwerk des 1982 verstorbenen amerikanischen Jazzmusikers Thelonious Monk und arrangiert dessen Werke für Live-Auftritte.
Am darauffolgenden Tag, dem 25. Mai 2024, präsentierten die Einbecker Lichtspielfreunde in Kooperation mit dem Verein „Kultur im Esel e.V.“ und Jörg Bachmann den Film „Der Tastenarbeiter“, der das Leben und die Karriere von Alexander von Schlippenbach porträtiert. Der Film gibt einen persönlichen Einblick in das Leben des Pianisten, der als einer der Urväter des europäischen Free Jazz gilt. Die Dokumentation zeigt nicht nur die Höhen und Tiefen seines musikalischen Werdegangs, sondern auch seinen Weg in das legendäre Musikerkollektiv „Free Music Production“ (FMP), das den Free Jazz als Form der Entgrenzung verstand – sowohl musikalisch als auch politisch.
Bei strahlendem Wetter und nach der großen Ehrenamtsmesse in der Einbecker Innenstadt wurde der Film nachmittags gezeigt. Es war eine große Ehre, Alexander von Schlippenbach und seine Gruppe „Monks Casino“ auch live im Kino begrüßen zu können.
Anschließend standen sie für ein Gespräch zur Verfügung. Jörg Bachmann zeigte sich erfreut über die positive Resonanz der gut besuchten Veranstaltung. An dem Wochenende hatte die Band zudem noch zwei weitere Auftritte im Esel.
Begleitend zur Ausstellung „Vögel“ der Künstlerin Ruth Reiche im StadtMuseum Einbeck zeigte das NEU-Deli am 14.Mai 2024 Alfred Hitchcocks Meisterwerk „Die Vögel“. Alle an diesem Abend erworbenen Kinotickets galten im Anschluss auch als Eintrittskarten für das Museum.
Plakatgestaltung: E. Hüser
Im Rahmen der Kooperation kam das NEU-Deli zu seiner ersten kleinen Kunstausstellung, denn Frau Reiche stattete das Foyer mit ihrer Bilderreihe „The Bird“ aus und war am Vorstellungsabend auch selber anwesend.
Die Künstlerin Ruth Reiche und NEU-Deli Mitglied Eckhart Hüser
Das Museumsteam organisierte einen Sektempfang und Hella vom NEU-Deli-Team brachte Origami-Kraniche mit – ein japanisches Symbol für Hoffnung und Frieden.
Nach einer japanischen Legende wird demjenigen, der tausend Kraniche faltet, von den Göttern ein Wunsch erfüllt.
Vom 8. bis 12. Mai 2024 fand zum fünften Mal das beliebte Kunst- und Kulturfestival „StadtpARTie“ in Einbeck statt. Zum zweiten Mal durfte sich das NEU-Deli in die Reihe der außergewöhnlichen Kulturorte einreihen und überließ Bühne und Leinwand dem abwechslungsreichen Programm des StadtpARTie-Teams.
StadtpARTie Programm im NEU-Deli
Einen Kleinkunst-Knaller gab es gleich am Eröffnungstag: Der Busch kommt! Anarcho-Clown Bernd Busch bot schräge Comedy und skurrile Zauberei und bezog das Publikum dabei gnadenlos mit ein. Tommy Feiler spielte dazu Jazz-inspirierte Live Musik.
Am Donnerstagmorgen gab es eine frühe Kinovorstellung von „Turner – Meister des Lichts“. Wer schon um 11 Uhr bereit für Kultur war, wurde vom NEU-Deli-Team mit Kaffee und frischen Crossaints belohnt.
Am Abend erzählten die „Rocktales“ (Jürgen Rau und Richard Rossbach) Insiderwissen aus der Musikbranche in amüsanten kleinen Storys. Illustriert wurden die Geschichten von den passenden Rock- und Pophits, die die beiden auf einer beeindruckenden Auswahl an Instrumenten zum Besten gaben. Noch mehr Schwung in die Bude kam mit dem eigens kreierten Cocktail unserer Theken-Crew: den „Rocktail“!
Ein Teil der StadtpARTie-Orga: Elke Heege & Christian Serfarti
Nach so viel Rock’n’Roll wurde es am Samstag wieder familienfreundlicher und die Bühnenstürmer entführten das Publikum mit ihrem Kinderstück ins Märchenland.
Vom Märchenland ging es am Abend mit Nofretete auf Berlin-Tour. Das Theaterstück mit der „schweigsamen Schönen“ war ein großer Publikumserfolg. Die Schauspielerin Melanie Eckrodt erhielt für ihre tolle Darbietung in dem Solostück stehende Ovationen.
Am Sonntag ereilte uns dann der „Fluch des Pharaos„: vor der Matinee gab es die erste große technische Panne in der Vereinsgeschichte und die Veranstaltung musste kurzfristig abgesagt werden. Der Projektorlüfter konnte vom vereinseigenen Technikteam wieder in Gang gebracht werden und die Aufführung von „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ wurde im September 2024 nachgeholt. Was mit den frischen Croissants geschah, ist nicht überliefert.
Das Projekt „Songs für Coole Kids“ des Vereins „Kopf voller Ideen“ setzt sich seit 2015 für die Stärkung des Selbstbildes und der Kreativität von Kindern ein. In einem Workshop schreiben Kinder gemeinsam mit pädagogischen Musikcoaches einen eigenen Songtext, üben diesen ein und nehmen ihn auf. Zum Abschluss des Workshops konnten die Teilnehmenden im April 2024 im NEU-Deli Kino ein Musikvideo drehen.
Bericht aus der Einbecker Morgenpost
Das fertige Ergebnis ist nun auf Youtube zu bewundern:
Das Urteil unseres Vorstandsmitglieds Eckhart: Ohrwurmgarantie!
Am 26.April 2024 präsentierte die vereinsinterne „on stage“-Gruppe ein besonderes Stummfilmkonzert im NEU-Deli Arthaus. Der Film „Nanook of the North“ zeugte mit Bildern von ausgeklügelten Jagdtechniken, dem Bau von Iglus, sowie Schlitten- und Kajakfahrten von der faszinierenden Kultur der Inuit. Ein musikalisches Quartett um den Schweizer Simon Quinn sorgte dafür, dass man den Stummfilm auch hören und sogar noch intensiver mitfühlen konnte.
Vor dem Konzert stand Simon Quinn Britta aus der „on stage“-Gruppe auf der Bühne Frage und Antwort. Ein kleiner Auszug:
Britta: Wie kommt man auf die Idee, STUMM-Filme mit Musik zu machen?
Simon: Die Idee gibt es seit Anfang an. Stummfilme waren immer mit Musik oder Geräuschkulisse zu sehen. Grundsätzlich gab es früher Klavier, Orgel, Harmonium oder dergleichen im Kinosaal. Häufig kam mit der Filmrolle eine Partitur, die der Hauspianist dann vom Blatt gespielt hat. Stummfilm und Musik gehören zusammen. Meine Idee, dies weiter zu führen, kam mir, als wir 2007 den Auftrag bekommen haben, zu genau diesen Film – „Nanook of the North“ – Filmmusik zu schreiben. Das war für ein Stummfilmfestival in der Schweiz. Mittlerweile haben wir für acht Stummfilme einen eigenen Sundtrack komponiert.
Britta: Könnt ihr etwas zu eurer aktuellen Tour erzählen?
Simon: Weil es dann so viele Stummfilme geworden waren, dachten wir es wäre gut, die Kompositionen nicht nur ab und zu vereinzelt, sondern alle Filme an mehreren Tagen hintereinander aufführen zu können. Als ich dann in Deutschland sesshaft geworden bin, dachte ich mir, ich bringe mal meine Lieblingsmusiker mit auf Tour. Insgesamt spiele ich mit sechs Begleitmusikern, je nachdem wer gerade Zeit hat. Ich organisiere jetzt seit vier Jahren Tourneen im Frühjahr und Herbst. Wir machen auch immer wieder Open-Air Vorstellungen.
Britta: Was habt ihr sonst noch für Filme in Programm?
Simon: Besonders interessant für Filmliebhaber wäre „Der Mann mit der Kamera“ von Dsiga Wertow. Der Film wurde 1929 veröffentlicht und war durch die Darstellung, den Schnitt und die Aufnahmen bahnbrechend! Aber auch das schwedische Drama „Terje Vigen“ aus dem Jahr 1917 oder „Rotfuchs / Poil de carotte“, die Stummfilmversion des Romans von Jules Renard. Für den Schweizer Alpen-Club haben wir eine Zusammenfassung von alpinen Bergfilmszenen von Dr. Arnold Franck, die ohne einen Erzählungsstrang zusammengestellt sind, musikalisch untermalt.
Britta: Unsere NEU-Deli Programmgruppe hat sich für das Stummfilmkonzert einen ganz besonderen Film ausgesucht. Was erwartet das Publikum heute Abend?
Simon: Heute Abend zeigen wir „Nanook of the North“, der deutsche Titel ist „Nanuk, der Eskimo“. Das mag manche etwas irritieren, wegen dem Begriff „Eskimo“. Der Film ist eine fiktive Dokumentation. Fiktiv bedeutet hier, dass die Szenen die wir im Film sehen, bereits nicht mehr dem Leben der Inuit im Norden Kanadas zu dieser Zeit entsprachen. Der Regisseur hatte als Hauptdarsteller jemanden gesucht, der in einer Zeit aufgewachsen ist, in der die Praktiken und Gebräuche, die er darstellen wollte, noch ausgeübt wurden. 1916, als die ersten Filmaufnahmen entstanden, ging man nicht mehr mit Elfenbein-Harpunen auf Walrossjagd, sondern hatte bereits Gewehre. Doch der Nanook-Darsteller hatte die gezeigten Techniken als Jugendlicher noch von seinen Großeltern und seinem Vater erlernt, sodass die Szenen authentisch dargestellt werden konnten.
An diesem Abend spieltenSimon Quinn, Stefan Nagler, Brian Quinn und Filipe Duarte für das Einbecker Publikum.
Bereits zum zweiten Mal bot die Stadtjugendpflege Einbeck, unterstützt vom Kunst- und Kulturverein „Die Aktivitäter e.V.“, eine offene Lesebühne im NEU-Deli Arthaus an.
Wortgewandt führte erneut Joachim Linn durch den Abend. Als Gast hatte er diesmal MichaEl Göhre dabei, ein erfolgreicher Bühnenpoet, Autor und Moderator aus Eschwege.
Die starken und verletzlichen, wütenden und liebenden Beiträge der Lesgäste wurden umrahmt durch die Lieder von Frau Pauli aus Göttingen.
Bei Interesse an Lesebühnen oder Poetry Slams, wenden Sie sich bitte per Email an Joachim.Linn@gmx.net. Einen vollständigen Bericht zur Lesebühne finden Sie auf der Webseite der Aktivitäter.
Am 06. April fand im NEU-Deli Arthaus zum ersten Mal ein Chorabend statt.
Parea aus Osterode brachten die schönsten Stimmen und Lieder aus Griechenland mit. Mit drei Instrumentalisten spielten sie authentische Lieder von Mikis Theodorakis, Manos Hadjidakis, Manos Loizos, Volksliedern und dem griechischen „Blues“ , dem Rembetiko. Es würde uns nicht wundern, wenn wir den halben Kinosaal im Sommer im Griechenlandurlaub wiedersehen würden!
Als zweites trat der Einbecker Frauenchor „Die Kapriolen“ auf. Unter der Leitung von Tatjana Kusheva am Keyboard sangen sie Coverversionen zu bewegenden und mitreißenden Liedern – oft mit neuen, eigenen Texten. Ein besonderer Publikumsliebling war ihr Medley zu Songs der Band „Die Ärzte“.
Es war wahrlich ein Abend der schönen Stimmen!
Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst Teil einer Sängergemeinschaft zu werden, dem sei der Projektchor der diesjährigen SatdtpARTie empfohlen.
„Musik für Sie und Ihn“ verspricht die Band „Sitting Bull“ aus Uelzen und dieses Versprechen hielten Sie auch am 30. April. Soviel wie an diesem Abend wurde im NEU-Deli Arthaus bisher höchstens auf auf der Leinwand getanzt!
Im Gepäck hatten die drei Herren in den braunen Anzügen passend zum „Ostersamstag“ auch ein Häschen. Anne versorgte das Publikum gut gelaunt mit Eierlikör und Schokoladenostereiern.
Auch das Neu-Deli-Team hatte sich vorbereitet: Britta, Antje und Gaby von „on Stage“ trugen stilecht Cowboyhüte und Antje wartete mit ihrem eigenen Feuerwässerchen an der Theke auf.
Drei Männer mit Hut, ein Häschen und Feuerwasser – ja, da war der Altherrenhumor nicht weit! Aber so verschmitzt, mit so viel Augenzwinkern, dass man sich von den Späßen bestens unterhalten fühlte.
Die Gebrüder Bull (Rat, Pit und Istarn) zeigten die ganze Bandbreite musikalischer Unterhaltung und spielten schnell, langsam und hart, deutsch und englisch, rockig und liebevoll. Man merkte ihnen die Spielfreude und die langjährige Liebe zur Musik an und so konnten Sie den ganzen Kinosaal in Ihren Bann und von den Sitzen reißen.
Zum Schluss gab es noch ein Geburtstagsständchen für Hella (1. Vorsitzende des Einbecker Lichtspielfreunde e.V.) und Christian (on stage-Team). Hella durfte einmal richtig auf die Pauke hauen (in Form eines großen Gongs) und weiter ging es mit Welthits, Rock‘n'Roll und romantischen Schiebern.
Am 21. März 2024 nutzte der Verein „Die Aktivitäter“ die Bühne des NEU-Deli Arthaus, um zum zweiten Mal eine Erlebnislesung zu den Werken des amerikanischen Schriftstellers und Dichters Edgar Allen Poe zu veranstalten.
Die beliebten Geschichten „Der Rabe“ und „Die rote Maske des Todes“ wurden mit aufwendig gestalteten Requisiten und schauspielerischen Darbietungen wirkungsvoll in Szene gesetzt.
Mit der Kurzgeschichte „Hinab in den Malstrom“ wurde das Potential des NEU-Deli Kinosaals besonders geschickt genutzt. Julian Pieper las die packende Geschichte von Brüdern, die in einen alptraumhaften Sturm geraten. Im Hintergrund zeigte die große Kinoleinwand zunächst die wunderschöne norwegische Küste und leises Meeresrauschen war zu hören, bevor die See rau wurde und das Publikum am Ende visuell fast in den unbarmherzigen Strudel mit hineingezogen wurde. Das Video dazu wurde von Katrin Liebscher eigens für die Veranstaltung produziert.
Einen ausführlichen Bericht der Veranstaltung können Sie hier nachlesen.
Am 8. März 2024, am Weltfrauentag waren 120 Besucherinnen und auch etliche Besucher im Neu-Deli und feierten diesen Tag der Frauen mit Fingerfood, Prosecco und einer anspruchsvollen Filmbiografie über das Leben der Sängerin und Aktivistin Joan Baez. Sie war mit ihrer beeindruckenden Stimme für Jahrzehnte die Ikone der weltweiten Friedensbewegungen.
Eröffnet wurde der Abend mit kurzen Ansprachen und Begrüßungsworten von Hella und Eckart Hüser und von der Bürgermeisterin Sabine Michalek. Danach wurde das herrliche Fingerfood Buffet gewürdigt und genossen, das von Ratsfrauen und Lichtspielfreundinnen und Freunden gezaubert worden war. In der Halbzeit Filmpause gab es dann Gespräche beim Wein und Prosecco und sicherlich tauschten sich viele Besucherinnen auch über den Film aus.
In großer Offenheit berichtete darin die Künstlerin Joan Baez von ihrem oft nicht einfachen Leben und verschwieg auch nicht die dunklen Seiten und die möglichen Ursachen aus ihrer Kindheit. So war es sicherlich vielen Zuschauerinnen möglich, hinter dem Idol, viel mehr als früher, auch die mutige und großartige Frau von nunmehr 82 Jahren zu erleben.
An diesem Abend wurde statt Eintritt zu erheben, um eine Spende gebeten. Auf Anregung der Ratsfrauen (Frauenforum) wird dieses Geld an ein Krankenhaus in der Ukraine gehen, um dringend benötigtes Material und medizinische Ausrüstung zu kaufen.